Lecture

Zur Palestrina-Rezeption im 20. Jahrhundert – Ein Diskussionsansatz

XVII International Congress of the German Musicological Society (GfM)

Der Doppelvortrag von Michael Custodis und Klaus Pietschmann nimmt die Zuspitzung der Palestrina-Rezeption in den Jahren 1933-1945 als Ausgangspunkt, zentrale historiografische wie ideologische Narrative in konkurrierenden politischen Lagern zu untersuchen. Denn während Palestrina durch die NS-nahe Musikwissenschaft zum Stammvater einer italienisch-deutschen Heroengeschichtsschreibung stilisiert wurde, wurde dessen Musik international weiterhin aufgeführt, um politische Opposition zu signalisieren und den Deutungsanspruch der deutschen Auslandspropaganda in Zweifel zu ziehen. Darauf aufbauend wird zu diskutieren sein, wie und wo die musikwissenschaftliche Forschung der Nachkriegszeit auf diese politische Vereinnahmung reagierte.

Als Respondenten werden der Palestrina-Forscher Peter Ackermann und sowie Mauro Bertola, Spezialist u.a. für deutsch-italienische Musikbeziehungen, die Diskussion dieses exemplarischen Falls mit Kommentaren begleiten.

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Datum: 29.09.21

Uhrzeit: 14h

Ort: Hörsaal III (Univ. Hauptgebäude)